ESF+-Projekt "GUDIN"
Gleichstellung und Diversität im Gesundheitswesen nachhaltig umsetzen
Mit acht Krankenhäusern startet QUBIC als Projektleitung in das Projekt GUDIN. Gegenstand des Projektes ist die gesellschaftliche Vielfalt vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels im Krankenhaus.
Die Patient:innen, die in Krankenhäusern behandelt werden, bilden die gesamte Vielfalt unserer Gesellschaft ab. Ebenso divers ist auch das Krankenhauspersonal. Kulturunterschiede, soziale Herkunft, Akademisierung in der Pflege sind für die Krankenhäuser Herausforderungen, zeitgleich erhöhen sich die Dimensionen von Ungleichheiten, Diskriminierungen, Gewalt und Formen der Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams.
Ziele des Projektes sind daher:
- die Fachkräftesicherung in der Pflege und im ärztlichen Dienst an Kliniken
- Förderung der Gleichstellung von Frauen
- die Stärkung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Kliniken
- Abbau von Benachteiligungen und Diskriminierungen jeglicher Art, Schutz vor personalisierter struktureller Gewalt und Belästigung
- die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden und Verbesserung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, u.a. durch bessere Integration in den Beruf und in Arbeitsteams
- Größere Sensibilität und Stärkung der Handlungskompetenzen von Führungskräften und betrieblichen Interessenvertretungen für Chancengleichheit und Vielfalt, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Nichtdiskriminierung
- Entwicklung sozialpartnerschaftlicher Konzepte für betriebliche Gleichstellungspolitik, Diversitymanagement und Schutz vor sexualisierter Gewalt und Belästigung
- Vernetzung und Transfer der Projektergebnisse.
Die Projektziele werden in fünf Arbeitspaketen verfolgt:
Arbeitspaket 1: Mentoringprogramm zur Karriereförderung von Frauen
Im Rahmen des Mentoringprogramms lernen Mitarbeiter:innen im Klinikverbund, ihre Karriere selbst zu gestalten und erlangen Schlüsselkompetenzen für ihre Karriereentwicklung. Mitarbeiterinnen mit ausländischen Wurzeln werden als besondere Zielgruppe angesprochen. Führungskräfte, die sich als Mentor:innen engagieren, werden für den Umgang mit Vielfalt und Unterschiedlichkeit bei Mitarbeitenden sensibilisiert, erweitern ihre Handlungskompetenzen im Bereich Führung unter Einbeziehung von Diversity- und Gleichstellungsgrundsätzen.
Arbeitspaket 2: Anti-Gewalt-Konzepte und Selbstbehauptung
Es werden betriebliche Konzepte zum Umgang mit personalisierter struktureller Gewalt in der Arbeit mit der Vielfalt der Patient:innen und Angehörigen sowie in der Zusammenarbeit in diversen Teams entwickelt. Es werden Umsetzungsmaßnahmen identifiziert und verfolgt. Im Rahmen von Schulungsmaßnahmen werden Führungskräfte sensibilisiert und Beschäftigte gestärkt (Selbstbehauptungskurse).
Arbeitspaket 3: Sozialpartnerschaftliche Gestaltungskonzepte für Gleichstellung und Diversity
Mit betrieblichen Akteuren und Interessenvertretungen werden Perspektiven der betrieblichen Gestaltung von Gleichstellungspolitik und Diversitymanagement erarbeitet. Vorhandene Konzepte werden (sozialpartnerschaftlich) – auch unter dem Gesichtspunkt der Intersektionalität - weiterentwickelt oder neue werden initiiert, soweit diese noch nicht vorliegen.
Arbeitspaket 4: Zusammenarbeit in multiprofessionellen und vielfältigen Teams
Berufsgruppen-übergreifende, multiprofessionelle Teams lernen, Vielfalt bewusst als Chance zu nutzen, Kompetenzen und Potenziale zu entwickeln und zu stärken. In interdisziplinären Projektgruppen erfolgen Bestandsaufnahmen und Bedarfsanalysen. In Schulungen erlernen die Teammitglieder eine wertschätzende Kommunikation und sowie Feedbackkultur und entwickeln ein Leitbild oder Maßnahmen, um Diversität aktiv als Basis für eine gestärkte Wettbewerbsfähigkeit zu nutzen. Diskriminierte Beschäftigtengruppen (LGBTQ) sollen gezielt gestärkt werden.
Arbeitspaket 5: Stärkung der betrieblichen Integrationskompetenz
Die praxisorientierte Vermittlung von Grundlagen und der Ausbau der Methodenkompetenz zur betrieblichen Integration von Beschäftigten unterschiedlicher Herkunft sowie die Erhöhung der Kultur- und Gendersensibilität stehen im Mittelpunkt dieses Projektfeldes. Organisationsstrukturen und Werkzeuge sollen entwickelt und exemplarisch erprobt werden, begleitet durch kollegiale Beratung im Netzwerk bereits geschulter Integrationsbeauftragten.
Wir freuen uns auf die die Projektarbeit mit unseren Projektpartner:innen:
- Klinikum Region Hannover (Teilvorhabenpartner:in)
- Klinikum Solingen (Teilvorhabenpartner:in)
- München Kliniken
- Klinikum Oldenburg
- LVR Klinikverbund Köln
- Universitätsmedizin Rostock
- Städtisches Klinikum Karlsruhe
- Clementinenhaus Hannover
Das ESF+-Projekt im Programm Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.